Als Autor Feedback zu bekommen, kann eine wahre Zumutung sein, inzwischen sehe ich Feedback jedoch als Geschenk an.
Der erste Entwurf für meinen Thriller, der noch nach einem Namen sucht, ist in der Endphase. Ich habe mir vorgenommen, im Januar mit dem ersten Entwurf fertig zu werden. Jetzt haben wir Februar. Obwohl ich nicht erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe, bin ich zufrieden, weil ich weiß, dass ich ohne dieses motivierende Ziel niemals so viele Wörter zu Papier bekommen hätte. Die neue Deadline ist für Ende Februar angesetzt.
In der Zwischenzeit habe ich mein Fantasy Projekt Raskova Testlesern anvertraut und baue ihre Tipps ein. Das ist nicht immer einfach und als Autor Feedback zu bekommen, kann auch schmerzhaft sein. Seit ich zum ersten Mal Stift und Papier in die Hand genommen hatte, tat ich mich schwer damit, meine Geschichten anderen zu zeigen und Meinungen einzuholen.
In den letzten Jahren habe ich zwei Methoden gefunden, die mir helfen, besser Feedback anzunehmen und für mich einzuordnen.
Wenn dir jemand ein Geschenk macht, bist du erst einmal zu nichts verpflichtet. Mehr noch, wenn dir deine Oma einen Pullover schenkt, den du nicht magst, kannst du ihn dankend annehmend und im Schrank verstecken. Je nachdem kannst du dem Schenker sogar schonend sagen, dass das Geschenk nicht passt (z. B. ein Gutschein für eine Metzgerei und du bist Vegetarier) und es nicht annahmen.
Genauso betrachte ich heutzutage als Autor Feedback. Es ist ein Geschenk und ich kann selbst entscheiden, ob ich es annehme. Im ersten Schritt bedanke ich mich, dann überlege ich, was ob ich annehme. Der erste Schritt ist aber immer, wie bei einem Geschenk, sich zu bedanken.
Darum rechtfertige ich mich auch nicht mehr bei negativer Kritik oder verteidige mein Werk. Das führt mich auch zur zweiten Methode.
Nachdem ich mich für das Feedback bedankt habe, nehme ich ein Blatt Papier zur Hand und unterteile es in drei Spalten. Ich nenne sie:
Das Feedback, das ich bekomme, ordne ich jeder Spalte zu. Umsetzen beinhaltet Feedback, das unbedingt eingebaut werden muss. Wenn einem Testleser ein Logikloch oder charakterliche Unstimmigkeiten einfallen (Charakter hat in einer Szene blaue Augen und dann grüne), muss ich diese Fehler unbedingt korrigieren.
„Ablehnen“ bedeutet, dass ich das Feedback nicht einbaue. Da landen häufig Aspekte, die eher Geschmackssache sind. Ein Beispiel wäre, wenn einem Testleser der Name eines Charakters nicht gefällt.
Meistens bekomme ich als Autor Feedback, das in der Schublade „Überdenken“ landet. Das ist die schwerste Kategorie, weil ich bei dieser Schublade in mich gehen und reflektieren muss, inwiefern ich mit dem Feedback einverstanden bin. Häufig hole ich mir an der Stelle den Rat von einer weiteren Person oder frage beim Feedbackgeber konkreter nach.
Was ich nicht mehr tue, ist in die Diskussion zu gehen. Meine Testleser nehmen Zeit und Mühe auf sich, um mich bei meinem Roman zu unterstützen. Wenn sie eine Meinung äußern, mit der ich nicht einverstanden bin, ist es nun mal so. Ich bin wahnsinnig dankbar für ihre Mühen.
Außerdem kann ich bei den Käufern meiner Bücher kaum aus dem Buch springen und in die Diskussion gehen, wenn sie etwas stört.
Was ist mit dir, wie gehst du mit Feedback um?
Buchempfehlung
Aktuell verschlinge ich einen Thriller nach dem anderen. Besonders angetan hat es mir der Roman von Lucy Clarke „Das Haus, das in den Wellen verschwand“ (Originaltitel: „No Ecape“). Es ist ein hoch spannender Roman über Freundschaft, Reisen und ein geschickt aufgelöster Thriller.
Die besten Freundinnen Lana und Kitty lassen ihr zu Hause in England und ihren Alltag hinter sich, um sich der bunten Crew des Segelbootes „The Blue“ anzuschließen. Die aufregende Reise auf der Südsee entwickelt sich jedoch schnell zu einem Albtraum, als eines der Crew Mitglieder verschwindet und immer mehr Geheimnisse ans Licht kommen.
Podcast, den ich höre
Das Gespräch zwischen Tim Ferriss and Anne Lamott, der Autorin des Schreibratgebers „Bird by Bird“ ist gepaart mit Weisheit und lebensverändernden Ratschlägen rund um das Schreiben, mentale Gesundheit, den Umgang mit Kritikern und vielem mehr.
Ich höre mir die Folge vor dem Start eines Projektes noch einmal an und ziehe jedes Mal neue Inspiration und Energie daraus.
Mein Highlight – Annies Schreibgebet: „Help me to get out of the way to write what needs to be written.“
Neuer Blogpost
Während der Newsletter dazu dient, persönliche Einblicke in mein Leben zu geben und Buch – und Filmtipps zu teilen, möchte ich meinen Blog wieder mehr verwenden, um auf Themen zum Schreiben einzugehen.
In meinem neuesten Blogpost geht es um das Thema Fantastische Welten bauen.
Social Media
Neben dem Schreiben ist das Lernen meine zweite große Leidenschaft. Auf meinem LinkedIn Kanal teile ich, was ich nach einem halben Jahr Gap Year gelernt habe und welche Experimente ich dieses Jahr noch plane.
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