Wie fange ich mit dem Schreiben an? – 4 Tipps

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Sascha Sprikut
Fantasy Autorin
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Wenn ich gefragt werde “Wie schreiben Sie?”, antworte ich ohne zu zögern: “Ein Wort nach dem anderen.”

– Stephen King, US-amerikanischer Schriftsteller (geb. 1947)

Die Frage der Fragen: Wie fange ich mit dem Schreiben an?

Auf die Frage „Wie fange ich mit dem Schreiben an?“ gibt es scheinbar so viele Ratschläge wie Sand am Meer. Gleichzeitig gibt es scheinbar so viele Gründe, es nicht zu tun, wie Sterne am Himmel.

Um ein paar zu nennen:

  • Ich habe keine Zeit …
  • Ich habe keine Routine …
  • Ich bin zu gestresst …
  • Ich weiß nicht wie …
  • Ich bin nicht gut genug …
  • Was soll ich denn überhaupt schreiben?
  • Ich habe keine Ideen …
  • Ich bin zu perfektionistisch …

Wenn Du Dich in irgendeinem dieser Punkte wiedererkennst, dann herzlichen Glückwunsch! Du gehörst zum Club aller Leute, die schreiben oder Ziele im Leben haben!

Ich habe viele Jahre lang naiv angenommen, dass ich mit meiner Unsicherheit ganz allein stehe und alle anderen einfach klüger, motivierter, kreativer und disziplinierter sind als ich. Du kannst Dir meine Erleichterung nicht vorstellen, als ich merkte, dass ich mit meinen Schwierigkeiten nicht allein stehe.
Wir haben also alle dasselbe Problem. Super! Wie lösen wir das jetzt?

“Wie fange ich mit dem Schreiben an?”

Die Antwort, die ich bis jetzt gefunden habe, ist ebenso banal wie ärgerlich: Einfach schreiben.
Aber … kein aber! Du kannst Deine Probleme erst lösen, wenn Du angefangen hast zu schreiben.

Dir fehlt die Routine? Du kriegst erst Routine, wenn Du regelmäßig schreibst?

Du bist nicht gut genug? Du kannst nicht gut werden, bevor Du anfängst regelmäßig zu schreiben!
Aber wie?

Schreibe heute!

Ich habe auf dem Blog von Tim Ferriss ein Interview mit dem erfolgreichen Stand-up Comedian Jerry Seinfeld gelesen. Seinfeld ist eine Ikone in der Welt des Stand-ups. Seine Serie hält nach wie vor den Rekord für die erfolgreichste Comedy TV-Show. Im Interview erzählt Jerry, dass ein Geheimnis seines Erfolgs seine tägliche Schreibroutine ist.

So geht er vor:

  • Jerry schreibt ausnahmslos jeden Tag.
  • Danach nimmt er einen dicken Stift und streicht in seinem Kalender das jeweilige Datum durch.
  • Am nächsten Tag beginnt er von vorne.

Ich finde diese Methode großartig, weil sie messbar ist.
Ich denke nicht, dass es wichtig ist, wann Du schreibst, solange Du es tust. Für mich funktioniert es am besten morgens nach dem ersten Kaffee zu schreiben. Auf meiner täglichen To-do-Liste steht ganz oben das Wort „Schreiben“ und nachdem ich geschrieben habe, streiche ich es durch. Fertig. Aus den Augen, aus dem Sinn. Bis morgen.

Viele Autoren schwören darauf, täglich zu schreiben. Lass das! Das ist anstrengend und hört sich unmöglich an. Ich schreibe heute. Ich stehe auf und schreibe heute. Das ist das, woran ich beim Aufstehen denke, dass ich heute schreiben muss. Morgen beginnt das Spiel von vorne. Setze Dir bloß nicht unmöglich klingende Vorsätze, dass Du ab heute, ab morgen, ab nächster Woche jeden Tag oder zweimal die Woche schreiben wirst. Nein, schreibe heute. Und dann streichst Du den Tag im Kalender durch und fühlst Dich wie ein Held.

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Schreibe schlecht!

Aber was ist, wenn Du nicht schreiben kannst?

Du schreibst einen Satz nach dem anderen und er gefällt Dir einfach nicht. Dann kann ich Dir den Storygrid Blog des Lektors Shaun Coyne empfehlen. Shaun ist ein renommierter Lektor mit jahrzehntelanger Berufserfahrung, der viele Tipps für angehende Autoren hat. Einer seiner Tipps ist es, sich zwei Hüte zuzulegen. Den Schreibhut und den Kritikerhut. Wenn Du morgens schreibst, setzt Du Deinen Schreibhut auf und schreibst einfach. Was ist, wenn es schlecht ist? Das ist egal. Schreibe was Schlechtes! Schreibe was Grauenhaftes! Du machst Rechtschreibfehler? Wen interessiert‘s – Du musst das ja nicht an Deine Zeitung schicken. Im Grunde genommen, musst Du es an niemanden schicken. Alles, was Du schreibst, schreibst Du für Dich. Fertig!

Lass das Geschriebene ruhen und schreibe währenddessen etwas anderes. Wie lange Du es ruhen lässt, bleibt Dir überlassen. Je länger, desto besser. Am besten so lange, dass Du es beinahe vergisst. Wieso? Weil sich fremdartige Sachen besser kritisieren lassen als das eigene Werk. Jetzt darfst Du nämlich perfektionistisch sein! Setze Deinen Kritikerhut auf und lies Dir Dein Werk durch. Häufig merkst Du, dass es gar nicht so schlecht ist wie Du denkst. Und, wenn es schlecht ist? Wen kümmert’s!

Nochmal, Du schreibst für Dich, nicht für die Zeitung! Jetzt darfst Du alle Rechtschreib- und Grammatikfehler kontrollieren, an den Wörtern rumschreiben, kürzen, Passagen hinzufügen oder den ganzen Text wieder neu schreiben.

Schreibe etwas!

Wir alle sehen diese dicken Bücher und langen Blogposts und denken uns, dass wir viel schreiben müssen. Das ist Quatsch!

Du schreibst so viel wie geht. Wenn Du an einem Tag nur drei Wörter schreibst, sind es immer noch drei Wörter mehr, als wenn Du gar nicht schreiben würdest.

Jedes Wort, jeder Satz, jeder Absatz macht einen Unterschied. Also schreib so viel wie möglich und lass Dich nicht entmutigen, wenn nur ein paar Sätze dabei herauskommen. Stell Dir vor, Du musst eine Hausarbeit mit 1000 Wörtern schreiben. Wenn jedes Wort zählt, dann ist ein Wort immer noch besser als kein Wort!

Lese Bücher!

Gute Bücher machen nicht nur Spaß, sondern können Dir auch viel beibringen. Du kannst aus den Büchern von anderen Autoren Inspiration für Deine Geschichten schöpfen und von ihrem Wortschatz lernen. Durch das Lesen merkst Du selbst, was Dich berührt und welche Texte Du gut findest.

Nicht alle Bücher, die Du lesen wirst, werden auch gut sein. Aber Du kannst auch von schlechten Büchern und von den Fehlern anderer lernen. Vielleicht sogar noch mehr als von guten Büchern. Also schnapp Dir einen Roman Deiner Wahl und fang an!

„Aber ich habe keine Zeit, um Bücher zu lesen! Wie fange ich mit dem Schreiben an, wenn ich nicht mal Zeit zum Lesen finde?”

Kein Problem, lass uns Zeit finden!

Sagen wir mal, Du schreibst wie ich morgens nach dem Kaffee. Die Zeit beim Kaffee kannst Du zum Lesen nutzen. Und, wenn Du keinen Kaffee trinkst? Irgendwas solltest Du nach dem Aufwachen trinken. Immerhin dehydriert Schlaf sehr stark. Lese beim Wassertrinken.

„Aber das dauert doch maximal eine Minute, bis ich getrunken habe.“

Lesen ist wie Schreiben. Eine Minute lesen ist besser als keine Minute lesen. Jedes gelesene Wort macht einen Unterschied.

Weitere mögliche Orte, an denen Du lesen kannst:

  • Im Zug
  • Auf der Toilette
  • Beim Warten auf die Kaffeemaschine
  • Generell beim Warten
  • Im Wartezimmer beim Arzt
  • Im Bus
  • Vor dem Einschlafen (vergiss nicht zwei Minuten ist besser als 0 Minuten)
    Als Hörbuch beim Autofahren oder Spazieren

 

Wenn Du nicht weißt, wo Du anfangen sollst, verweise ich Dich gerne auf die Liste mit meinen aktuellen Lieblingsbüchern sowie auf mein Lesearchiv, in dem ich alle Bücher samt Wertung eintrage, die ich dieses und letztes Jahr gelesen habe.

Fazit

„Wie fange ich also mit dem Schreiben an?“

Mit dem Schreiben anzufangen ist wie das Aufstellen einer neuen Gewohnheit. Es ist wie Sport treiben oder mit dem Rauchen aufhören. Zuerst musst Du anfangen und dann am Ball bleiben. Anfangen ist häufig sogar der einfache Schritt. Aber was kannst Du tun, um am Ball zu bleiben?

Zusammengefasst hast Du hier unten nochmal meine Tipps:

  • Schreibe heute!
  • Schreibe schlecht!
  • Schreibe etwas!
  • Lese Bücher!

 

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. In Zukunft werde ich regelmäßiger auf dem Blog veröffentlichen. Melde Dich gerne bei mir, wenn Du Fragen oder Anregungen zum Artikel hast.

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