Eigentlich wollte ich keinen weiteren Fantasyroman schreiben, aber dann habe ich dieses Lied gehört …
Mein Fantasyroman Raskova begann mit einer Idee. Einer Idee, die größere Ausmaße annahm, als ich mir jemals hätte annehmen vorstellen. Neben Büchern, Filmen und Serien bin ich auch ein kleines Fangirl, was Fernsehshows angeht. Eines meiner Lieblingsformate sind die ganzen Voice Shows, bei denen Sänger in einer sogenannten Blind Audition ihr Können beweisen müssen. Der Coach, der sie in ihr Team holt, weiß vorab nicht, wie das Talent aussieht oder welchen Hintergrund es hat. Bei einer solchen Show habe ich auch die Neuinterpretation eines russischen Folklore Liedes gehört. Es war die Art von Lied, die einen in Eiseskälte taucht und tage-, wochen-, monatelang nicht mehr loslässt.
Dieses Lied, das die Grauen des Zweiten Weltkrieges in Russland thematisiert, hat in mir das Bedürfnis geweckt, etwas über die damalige Zeit zu schreiben. Allerdings schreibe ich hauptsächlich Fantasy und darum hat kurzerhand die Fantasyautorin in mir überhandgenommen. Aus einem historischen Roman wurde eine russisch angehauchte Fantasywelt, die sich von den Schrecken eines langen Krieges erholen muss.
Meine Protagonistin ist mit den Geschichten ihrer Großmutter von besseren Zeiten aufgewachsen. Zeiten, als es noch fließendes Wasser, blühende Städte im Norden und immergrüne Nadelwälder gab. Kaum hatte sich dieses Bild geformt, rollte der Stein von allein weiter. Warum gibt es keine Wälder mehr? Was ist passiert? Woher nehmen die Leute das Holz her?
Gar nicht — entschied ich. In meiner Welt ist Holz ein verbotenes Gut, denn darin lebt der Schatten. Fast so schlimm wie Holz ist Papier.
Wie würde eine Welt ohne Holz aussehen?
Diese Frage stellte ich mir beim Schreiben und während meiner Recherche andauernd. Ich habe mich gefragt, was mit der Luft passiert, wenn es keine Wälder gibt, welche Materialien zum Bauen genutzt werden und was die ständige Angst vor den Wäldern mit der Psyche der Menschen macht. Besonders inspiriert hat mich die Taiga, der Nadelwald in Sibirien. Ich habe mich gefragt, was passiert, wenn diese Wälder auf einmal nicht mehr zugänglich sind. Wenn der Wald selbst im Krieg gegen die Menschen ist? Was passiert mit den Städten, die sich in diesen Wäldern befinden? Was passiert mit dem ganzen Holz? Und wie kommen Menschen ohne Holz zurecht?
Für mich ist das eine ungemein spannende und komplexe Frage, der ich in diesem Roman auf den Grund gehe. Erst beim Schreiben merkt man, wie alltäglich Holz in unser aller Leben ist. Mehr als einmal ertappte ich mich dabei, wie meine Protagonistin einen Apfel isst oder ein Schneidebrett aus Holz verwendet. Ich beschäftigte mich im Rahmen meiner Recherche viel mit Holzersatzprodukten und schaute, was früher möglich war.
Die Abwesenheit von Bäumen hat natürlich auch Auswirkungen auf die Luft und die Art, wie Menschen bauen. Zugegeben, etwas leicht habe ich es mir schon gemacht. Und zwar gibt es nach wie vor Büsche und Pflanzen und im Süden wachsen weiterhin Palmen. Die Gefahr geht, also vorrangig von den Bäumen des Nadelwaldes und von Laubbäumen aus.
Eine der wenigen Möglichkeiten Holz zu verwenden, besteht darin, es zu weihen. Durch Weihwasser ist es möglich, das Holz mit einer Art Schutzschicht auszustatten und den Einfluss der Schatten aufzuhalten. Allerdings ist Weihwasser teuer, aufwendig in seiner Herstellung und muss mindestens einmal am Tag aufgetragen werden.
Bei der Überarbeitung achte ich darauf, die Welt in sich logisch und stringent zu halten. Mal schauen, was meine Testleser später dazu sagen werden.
Eine Welt ohne Holz — vorstellbar, oder nicht? Erzähl mir gern, was du denkst.
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