The Devil’s Hour zählt für mich zu einer der besten Serien des letzten Jahres. Warum – erfährst du hier.
Wie würdest du reagieren, wenn du Nacht für Nacht von unheimlichen Visionen geweckt wirst? Wenn du vor nichts so viel Angst hast wie deinem eigenen Kind? In der ersten Staffel von ‚The Devil’s Hour‘ (deutsch: „Die Stunde des Teufels“) zieht Tom Moran seine Zuschauer in eine Spirale aus Spannung und Grauen.
Die Sozialarbeiterin Lucy Chambers hat mit Familien- und Beziehungsproblemen zu kämpfen. Ihr achtjähriger Sohn, Isaac, ist verschlossen und emotionslos. Ihre Mutter spricht mit leeren Stühlen. Es ist, als würde ihr Haus von den Echos eines Lebens heimgesucht, das nicht ihr eigenes ist. Noch dazu wacht sie jede Nacht um genau 03:33 Uhr auf, nachdem sie während der sogenannten „Stunde des Teufels“ zwischen drei und vier Uhr morgens schreckliche Visionen hatte.
Als ihr Name auf unerklärliche Weise mit einer Reihe von brutalen Morden in Verbindung gebracht wird, wird Lucy in die Jagd nach einem Serienmörder hineingezogen.
Die Serie startet mit zwei Handlungssträngen, einem in der Zukunft und einem in der Vergangenheit. Der zukünftige Strang zeigt, wie Lucy auf dem Polizeirevier mit dem inzwischen verhafteten Serienmörder Gideon Shepherd (famos gespielt von Peter Capaldi) redet. Gideon kooperiert unter einer einzigen Bedingung mit der Polizei: Er will ausschließlich mit Lucy sprechen.
Der vergangene Handlungsstrang zeigt Lucy, wie sie durch ihr schwieriges Leben navigiert. Ihr Ex-Mann kämpft um den Fortbestand der Beziehung, will aber gleichzeitig nichts mit seinem verschlossenen Sohn Isaac zu haben. Isaac ist in der Tat ziemlich merkwürdig, wenn nicht sogar unheimlich. Der Junge ist ungewöhnlich ruhig und zurückgezogen. Er spricht mit Kindern, die niemand außer ihm sehen kann. Manchmal steht er nachts vor Lucys Bett und starrt sie wortlos an, während sie schläft. Isaacs Figur wird meisterlich verkörpert. Der Junge mit dem starren Blick ist wohl das unheimlichste Element der gesamten Serie.
Ein weiterer Horrorfaktor sind Lucys Albträume, die sie jede Nacht um 03:33 Uhr aus dem Schlaf reißen. Bereits während der ersten Folge entwickelt die Serie durch die vielen Fragen, die sie aufwirft, eine Sogwirkung.
Was hat es mit diesen Albträumen auf sich?
Warum ist Isaac so merkwürdig?
Ein weiterer Pluspunkt ist die Protagonistin der Serie: An keiner Stelle fühlt sich Lucy wie eine Figur an. Sie ist ein lebendiger Mensch mit Stärken, Schwächen und verständlichen Gefühlen. In ihrem Job als Sozialarbeiterin wird sie tagtäglich mit den Abgründen des menschlichen Verhaltens konfrontiert. Nach der Arbeit schleppt sie ihren Sohn zu Therapiestunden, kümmert sich um ihre kranke Mutter und versucht irgendwie in diesem Chaos zurechtzukommen. Wie emotional belastend ihre Situation ist, wird in jeder Szene deutlich.
Parallel dazu untersucht der Ermittler Rhavi Dillon eine Reihe von grausig verübten Mordfällen. Sein einziger Hinweis ist ein Schriftzug an einem der Tatorte, der sagt: „Wer ist Lucy Chambers?“
Was haben Lucy und dieser Mörder gemeinsam?
Die Serie entwickelt gekonnt auf mehreren Ebenen Spannung und wirft in jeder Folge mehr Fragen als Antworten auf. Die Befürchtung liegt nahe, dass keine dieser Fragen jemals aufgeklärt wird und alles in einem großen Cliffhanger endet. Zum Glück hat sich Drehbuchautor Moran rechtzeitig Gedanken zum Ende gemacht. Die letzte Folge widmet sich der Auflösung der komplexen, mehrdimensionalen Handlung und so wird das Mysterium um Gideon, Lucy und Isaac Schicht für Schicht gelöst, bis sich alle Teile gekonnt zu einem lückenlosen, perfekten Puzzle zusammenfinden.
Amazon hat verkündet, die Serie um eine zweite und dritte Staffel zu verlängern. Meiner Meinung nach ist das gar nicht nötig. Die Stunde des Teufels hat nach der ersten Staffel das perfekte Ende gefunden und überzeugt mit einem unerwarteten Twist, der gleichzeitig Sinn ergibt.
Die Stunde des Teufels ist eine hochspannende Horrorserie mit einem in sich schlüssigen Ende und fantastisch ausgearbeiteten Figuren. Einziger Kritikpunkt könnte sein, dass man die Serie vielleicht zweimal schauen muss, um alle Hinweise und Andeutungen, die in der Handlung versteckt sind, zu verstehen.
Wenn du Lust auf die Serie bekommen hast, findest du sie auf Amazon Prime.
Auf meinem Blog gibt es noch mehr Rezensionen zu Serien und Filmen.
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