Rezension: “Ich bin Circe”

Aktuelles Sascha Sprikut
Sascha Sprikut
Fantasy Autorin
Ich bin Circe - Cover des Buches

In dieser Rezension geht es um das Fantasy Buch “Ich bin Circe” von Madeline Miller, das die Lebensgeschichte der Zauberin und Halbgöttin Circe erzählt, die man vor allem aus der Odyssee kennt.

Rezension: Ich bin Circe

Ich bin Circe von der US-amerikanischen Autorin Madeline Miller war eine Zeit lang in aller Munde und hat recht hohe Wellen auf dem Buchmarkt geschlafen.
Meiner Meinung nach — absolut zurecht!

Worum geht es?

Ich bin Circe erzählt die Lebensgeschichte der griechischen Sagengestalt Circe aus der Perspektive von Circe selbst. Viele von uns kennen Circe wahrscheinlich nur als die Hexe, die Odysseus’ Männer in Schweine verwandelt hat. Allerdings ist das nur eines von vielen denkwürdigen Ereignissen in der Biografie der Nymphe.

Millers Werk startet mit Circes Geburt und Kindheit. Circe ist die Tochter der Nymphe Perse und des griechischen Sonnengottes Helios. Bereits als Kind ist Circe fasziniert von den Leben der Menschen und fühlt sich zu ihnen hingezogen. Dieses Interesse wird ihr zum Verhängnis und führt zu ihrer Verbannung auf die Insel, wo sie einsames Leben als Zauberin führt. Und hier beginnt Circes Geschichte erst wirklich. 

Was mich gleich zu Beginn beeindruckte, war die inhaltliche Nähe zur griechischen Mythologie. Miller gelingt es, Circes Geschichte aus einer frischen und neuen Perspektive zu erzählen, ohne sich inhaltlich zu weit von dem Stoff der Sagen zu entfernen. Gleichzeitig erklärt sie genug, um auch Leser abzuholen, die sich noch mit den Mythen beschäftigt haben.

Wodurch sich das Buch meiner Meinung nach wirklich auszeichnet, ist aber nicht die Handlung, sondern die Art wie es geschrieben ist. Mit jeder Seite und jedem Satz spürt man Millers Liebe und Begeisterung für die griechische Kultur und Geschichte. Mit ihren Worten und Beschreibungen erschafft Miller Bilder, die in mir als Leser Sehnsucht nach den Bergen Kretas auslösen. Sie erzeugt mit ihren Beschreibungen und Liebe zu Details, eine ganze Atmosphäre aus visuellen Eindrücken, Gerüchen und Geräuschen. Als Leser fühle ich mich gepackt und in eine andere Welt gezogen.

Beinahe glaube ich neben mir das Meer rauschen und die Akazien zirpen zu hören. Ich rieche das Salz in der Luft und den Duft der Olivenbäume, während ich den kühlen Bergwind auf der Haut spüre.

Eigentlich bin ich kein Freund von Beschreibungen. Ich tendiere eher dazu, solche Passagen zu überspringen, besonders, wenn sie mir zu lang erscheinen. Bei Ich bin Circe habe ich die Beschreibungen verschlungen. Das Buch bleibt über alle Seiten hinweg kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Es ist ein Buch, dessen Beschreibungen mich in seinen Bann gezogen haben. Das Werk ist geschaffen für einen Sommerurlaub oder wenn man einfach mal vom Fernweh gepackt werden möchte.

Für mich gibt es nur einen einzigen Minuspunkt und das ist Circe selbst. Sie ist eine rachsüchtige, bösartige Frau, die mir mit ihrer Jammerei durchweg auf die Nerven ging. Für mich war sie ein unsympathischer Charakter, auch wenn sie eine sehr faszinierende Figur ist.

Es ist durchaus Fantasy, aber eine ganz andere Art, wie man sie nur selten liest.

Fazit: Ich bin Circe

Für mich war Ich bin Circe eines der Highlights von 2021 und ich kann es jedem empfehlen, der gut geschriebene Prosa lesen möchte. Punkt. Für jeden, der sich für Mythologie interessiert, ist es hingegen ein absoluter Traum.

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