Meine Lieblingsbücher

Aktuelles Sascha Sprikut
Sascha Sprikut
Fantasy Autorin
Meine Lieblingsbücher

Lesen ist der Schlüssel zu vielen guten Dingen im Leben. Lesen hat mich zum Träumen gebracht und noch mehr Lesen hat mir geholfen, meine Träume Wirklichkeit werden zu lassen.

– Ruth Bader Ginsburg, ehemalige Richterin des US Supreme Courts (1933 – 2020)

Die Sache mit den Büchern ...

Ich gehöre zu den nervigen Leuten, die niemals aufhören über Bücher zu reden.

Wenn ich einen jemanden lange Zeit nicht gesehen habe oder neue kennenlerne, ist die erste Frage, die mir auf der Zunge liegt: „Was liest Du gerade?“ Warum ich das frage, weiß ich selbst nicht genau. Meine eigene Leseliste wächst schneller, als ich sie abarbeiten kann.

Wenn mich jemand nach meinem Lieblingsbuch fragt, bin ich in erster Linie überfordert und weiß gar nicht, was ich sagen soll. Die Anzahl guter Bücher ist schier unendlich. Darum habe ich beschlossen einen Artikel über meine zehn Lieblingsbücher zu schreiben. Einige von ihnen habe ich unzählige Male gelesen, andere erst einmal. Meine Lieblingsbücher haben mein Leben nachhaltig beeinflusst und mich als Menschen geprägt. Sie sind der Grund, warum ich mit dem Schreiben angefangen habe.

Meine zehn Lieblingsbücher

Hier kommen also (ohne besondere Reihenfolge) meine Lieblingsbücher:

1. On Writing - Stephen King

Ich habe bereits einige Bücher über das Schreiben gelesen, aber für mich war keines so erhellend wie Stephen Kings Autobiografie. Sein Schreibstil hat mich von der ersten Seiten gepackt.

Du kannst Kings Buch grob in zwei Hälften teilen. Die erste beschäftigt sich mit seiner Autobiografie, in der zweiten gibt er Ratschläge zum Schreiben. Beide Hälften lesen sich völlig unabhängig voneinander.


Obwohl ich bislang kaum andere Bücher von Stephen King gelesen habe und darum nicht unbedingt als Fan gelte, war ich trotzdem hin und weg von seiner Biografie. Er erzählt schonungslos und ehrlich von seinem Leben und seinen Anfängen als Schriftsteller und streut dabei jede Menge Humor ein. Vor allem die Art wie er den Kampf mit seiner Alkoholabhängigkeit schildert, hat mich zutiefst bewegt.

Im zweiten Teil widmet er sich vollkommen dem Schreiben. Was mir daran gefällt, ist wie intuitiv er den Prozess beschreibt. Statt starren Plotting Methoden und Charakterbögen, gibt er dem Leser wertvolle Tools und Ratschläge an die Hand. Die für mich nützlichsten Tipps waren, dass die Handlung das Buch trägt und Du darum einfach dem Plot vertrauen musst. Der zweite wichtige Tipp lautet: Benutze keine Adverbien („Never use adverbs!“).

2. Das Rad der Zeit - Robert Jordan

Wenn ich an Fantasy denke, dann ist Robert Jordan der erste Name, der mir in den Sinn kommt. Jordans 14-teiliges Fantasy Epos war für mich der erste Sprung in das Genre Fantasy.

Und meine Güte war das ein Abenteuer.

Selbst heute, nachdem ich schon unzählige Fantasyromane gelesen habe, bin ich noch immer auf kein Werk gestoßen, dass es in seiner epischen Bandbreite mit dem Rad der Zeit aufnehmen könnte. Die Fantasywelt, die Jordan geschaffen hat, ist unglaublich reich an Charakteren, Landschaften, Kulturen, Ländern und Legen.

Das Rad der Zeit hat einen komplexen, teils wirren und unglaublich faszinierenden Plot. Bei kaum einem anderen Werk habe ich so mitgefiebert.
Es hat meine Liebe für Fantasy geweckt und ist der Grund, warum ich heute hauptsächlich in diesem Genre schreibe. Allein darum hat es einen festen Platz in meinem Herzen.
Bedauernswerterweise ist Robert Jordan bereits 2007 verstorben. Der Fantasyautor Brandon Sanderson hat in Zusammenarbeit mit Jordans Frau Das Rad der Zeit zu Ende geschrieben.

3. The Blade Itself - Joe Abercrombie

Meine ersten Versuche in Richtung Fantasy ähnelten Robert Jordan so sehr, dass es fast Plagiat verdächtig wurde.

Das änderte sich, als ich auf Joe Abercrombie stieß. Mit seiner Trilogie vom Barbar, Inquisitor und Magier hat er mir eine neue Art von Fantasy gezeigt: Düster, brutal und voll mit schwarzem Humor.

Obwohl ich mit einigen Plotentscheidungen von Abercrombie nicht ganz einverstanden bin und finde, dass er hin und wieder mit der Brutalität übertreibt, bin ich trotzdem großer Fan seiner Arbeit. Seine Bücher sind fesselnd, abwechslungsreich und bestechen durch faszinierende, graue Charaktere. Bei Abercrombie haben alle Charaktere auf ihre Art Dreck am Stecken.

Außerdem kenne ich kaum einen Autor, der es so geschickt vermag, Schlachten spannend und realistisch zu beschreiben.

4. Der Graf von Monte Christo - Alexandre Dumas

Meine Eltern waren stets darauf bedacht, mir bereits im frühen Alter alle möglichen Klassiker der Literatur zu geben, wofür ich ihnen bis heute dankbar bin.

Damals konnte ich mit vielen dieser Klassiker nicht viel anfangen. Das änderte sich mit dem „Graf von Monte Christo“. Ich war zutiefst gerührt von der Tragik dieser Geschichte und dem Schicksal eines Mannes, der alles verliert und erst nach 20 Jahren seine Rache erhält.

Dumas‘ Schreibstil liest sich noch heute wunderbar und sein Buch ist für mich selbst nach mehrmaligem Lesen noch immer eine Wucht.

5. Drei Kameraden - Erich Maria Remarque

Drei Kameraden war lange Zeit das Buch, das ich genannt habe, wenn ich nach meinem Lieblingsbuch gefragt wurde. Vielleicht liegt es an meinem langjährigen Interesse für die Weimarer Republik, das mich „Drei Kameraden“ so umgehauen hat. Es ist ein Buch, das ich erst einmal gelesen habe und vermutlich nicht nochmal lesen werden.

Remarque schreibt auf eindrückliche und häufig amüsante Art von drei Freunden, die trotz der widrigen Umstände der 20er Jahre versuchen, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Es ist ein Buch über Kameradschaft, geteiltes Leid und die Liebe. Remarques Charaktere sind einzigartig und kommen einem gleichzeitig so bekannt vor wie gute Nachbarn. Viele Situationen in seinem Buch wirken wie Anekdoten, über die Du nur schmunzeln kannst. An anderen Stellen zerreißt er Dir das Herz. Dabei ist sein Schreibstil höchst visuell und vor allem atmosphärisch.

Drei Kameraden ist definitiv keine leichte Kost, aber es ist ein wunderschönes Buch und für jeden geeignet, den eine tragische Handlung, nicht abschreckt.

6. We Are The Luckiest - Laura McKowen

Wo fange ich nur an? Seit ich letztes Jahr beschlossen hatte, mit dem Trinken von Alkohol aufzuhören, stand „We Are The Luckiest“ auf meiner Leseliste. Vor einigen Monaten habe ich mich an das Buch herangetraut.

Es hat mich erschüttert und aus den Fugen gerissen. Ich habe es trotz Klausurenphase, Schreiben, Vorlesungen und Pendeln innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Tage danach konnte ich noch immer nicht schlafen.

Mir fallen nur wenige Bücher oder Autobiografien ein, die es vermögen, einen Menschen auf solche Art zu berühren. Dabei sticht „We Are The Luckiest“ vor allem durch seinen sehr guten Schreibstil hervor. McKowen hat einfach die Gabe, die richtigen Wörter zur richtigen Zeit zu verwenden. Ihr Schreibstil ist emotional und heilsam zugleich. Sie vermag es den Leser mitzunehmen, während sie ihre eigene Geschichte erzählt. Dieser wunderschöne Schreibstil ist der Hauptgrund, warum ich nicht umhin komme, dieses Buch zu empfehlen.

7. Anna Karenina - Lew Tolstoi

Tolstoi war für mich der Einstieg in die Welt der russischen Klassiker. Kaum ein Land ist so bekannt für seine Klassiker wie es bei Russland der Fall ist.

So richtig berührt hat mich das Schicksal der Anna Karenina, die ihrem Mann fremd geht und darunter leidet, ehrlich gesagt nie. Was mich jedoch zum Staunen gebracht hat, war die Art und Weise wie Tolstoi es vermochte, komplexe weibliche Charaktere zu erschaffen. Tolstoi schaffte Situationen, die so realistisch und aus dem Leben gegriffen sind, dass ich als Leserin nur den Kopf schütteln konnte. Er beschreibt die Beziehung zwischen Mann und Frau auf eine Art, die sich furchtbar real und allzu menschlich anfühlt.

Gleichzeitig kommt in diesem Werk trotz seiner beeindruckenden Länge nie Langeweile auf. Es ist eines der Bücher, das einen nach dem Lesen klüger und weiser zurücklässt.

8. Der Idiot - Fjodr Dostojewski

Nach Tolstoi war es für mich nur logisch mit Dostojewski weiterzumachen. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich mich an diesen Klassiker getraut habe. Inzwischen bin ich froh darüber.

Dostojewskis Werk ist vielschichtig und komplex. Mehr als einmal musste ich zurückblättern und Abschnitte von Neuem lesen. Dostjewskis Werke, ob „Idiot“ oder „Schuld und Sühne“, vermögen es auf einzigartige Weise die russische Gesellschaft des 19. Jahrhundert darzustellen.

Gleichzeitig spürt man wie Dostojewski seine eigenen Erfahrungen in seinen Werken verarbeitet. Er beschäftigt sich mit den tiefen Fragen des Lebens, die uns alle erfüllen. Sein Buch lässt einen voller Gedanken und Eingebungen über Moral und Ethik, Recht und Unrecht zurück.

Sein Schreibstil ist einzigartig durch seine unglaubliche langen und verschachtelten Sätze. Gleichzeitig liest sich jedes Buch in einem Zug. Die Art und Weise wie er mit Sprache umgeht ist erregt Ehrfurcht.
Für Dostojewski muss man sich Zeit nehmen. Er schreibt Bücher, auf die man sich einlassen muss. Lässt man das zu, wird man mit einem wahren Wunder belohnt.

9. Das Geheimnis der Seelenschiffe - Robin Hobb

Robin Hobb gehörte zu den Autoren, die sehr lange auf meiner Liste standen und von denen ich wünschte, ich hätte sie früher entdeckt. Wer Hobbs Werke nicht kennt, sollte sich auf jeden Fall über die richtige Reihenfolge ihrer Trilogien informieren.

Ich wählte damals den bewussten Weg nicht mit ihrem Hauptwerk (ebenfalls großartig) anzufangen, sondern mit ihrer zweiten Trilogie. Der Grund dafür ist meine Faszination für die Seefahrt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Hobb hat ein wundervolles und vielfältiges Fantasyuniversum erschaffen. Ihre Charaktere sind widersprüchlich, komplex und auf keinen Fall schwarz oder weiß. Auch, wenn ich über Verhalten stellenweise den Kopf schütteln musste, konnte ich es doch immer nachvollziehen.

Hobb fasziniert vor allem durch ihren wundervollen Schreibstil und die Kreativität in ihren Handlungen. Jedes Mal, wenn ich als Leserin versuche vorauszuahnen, was als nächstes passiert oder über ein scheinbares Klischee den Kopf schüttele, belehrt mich Hobbs Text eines Besseren.

10. Die Königsmörder Chroniken – Patrick Rothfuss

Für die meisten Fantasyleser ist Rothfuss definitiv ein Begriff. Innerhalb von drei Tagen beschreibt der Magier Kvothe seine aufregende und abenteuerliche Jugend. Kobe ist großartiger Ich-Erzähler, der mit viel Scharfsinn und Humor berichtet.

Beeindruckend ist vor allem die Art wie er seine Liebe zur Musik schildert. Es ist eines der wenigen Male, in denen Du als Leser glaubst die Musik zu hören und ihre Atmosphäre spüren kannst.

Kvothes Geschichte ist tragisch und abenteuerlich. Sie gleicht einer wilden Achterbahnfahrt. Der einzige Nachteil an den Königmörder Chroniken ist, dass sie bis heute noch nicht abgeschlossen sind. Bis jetzt sind nur zwei von drei Büchern erschienen. Auch wenn das im ersten Moment abschreckend wirkt, kann ich Dir wirklich ans Herz legen, einen Blick in die Bücher zu werfen. Du wirst es nicht bereuen.

Fazit

Puhhh … es war alles andere als leicht, meine Lieblingsbücher auf zehn zu begrenzen. Genauso gut könnte ich einen Artikel über meine 100 Lieblingsbücher schreiben. Da ich viel lese, verliere ich schnell den Überblick über die ganzen Bücher. Darum habe ich beschlossen ein Lesetagebuch zu führen, in dem ich alle Bücher notiere, die ich in einem Jahr gelesen habe.

Vor kurzem habe ich auch angefangen digitale Lesetagebücher auf Goodreads und Lovelybooks zu führen. Dort trage ich alle Bücher ein, die ich gelesen habe oder momentan lese. Außerdem kriegt jedes Buch von mir eine Sternewertung. Wenn Du also noch mehr Empfehlung möchtest, kannst Du Dich gern dort mit mir vernetzen.

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